Verschleiß an Alt-Spielgeräten ist problematisch
Aktueller Test im Auftrag der CDU-Bürgerschaftsfraktion in Hamburg
Sicherheitsdefizite bei deutschen Spielplätzen. Foto: TÜV Rheinland |
Köln (ots) - In den letzten zehn Jahren hat TÜV Rheinland
viele tausend bundesdeutsche Spielplätze auf Sicherheit untersucht sowie
drei große bundesweite Sicherheits-Aktionen zeitgleich in Großstädten
wie Hamburg, Köln, München oder Berlin durchgeführt. Die Ergebnisse
waren erschreckend, teilweise mussten Spielplätze und Geräte
unverzüglich gesperrt und abgebaut werden. Doch obwohl vor allem in
großen Städten und Gemeinden in jüngerer Zeit mehr Qualität bei der
Kontrolle und Pflege von öffentlichen Spielplätzen erkennbar ist, gibt
es noch immer Sicherheitsdefizite.
"Die größten Gefahren sind der starke
Verschleiß an alten Spielgeräten, Verschmutzung und Vandalismus sowie
die falsche Konstruktion und Aufbau von Spielgeräten", so Berthold
Tempel, Experte für die Sicherheit von Freizeit- und Spielanlagen bei
TÜV Rheinland. "Daher gilt auch weiterhin unser Rat: Bevor Eltern ihre
Kleinen auf Klettergerüst und Rutsche lassen, sollten sie Spielgeräte
und Untergrund selbst unter die Lupe nehmen."
Auch bei einem
aktuellen Test von Spielplätzen in Hamburg, initiiert von der
CDU-Bürgerschaftsfraktion Hamburg, fanden die Experten jetzt zahlreiche
Problemstellen. "Holz etwa wird durch die Beanspruchung und die
Witterung oft in Mitleidenschaft gezogen. Pilzbefall, Moose und Flechten
auf quer liegenden Hölzern wie Schaukel- oder Balancierbalken sind
Zeichen einer zerstörten Holzstruktur. Von solchen Spielgeräten hält man
Kinder besser fern", erklärt Tempel. Feuchtigkeit lässt wiederum
Metallteile wie Schaukelketten oder Klettergerüste rosten und macht sie
auf Dauer instabil. Am besten ist daher eine Funktionskontrolle durch
Erwachsene. Tempel: "Die Eltern setzen sich erst selbst auf die Schaukel
oder Wippe, bevor sich der Nachwuchs darauf austobt."
Auf
Spielplätzen mit Baumbewuchs empfiehlt der Experte nach einem Sturm oder
tagelangen Starkregen einen Blick nach oben. Sogenanntes Totholz, das
abgebrochen in Baumkronen festhängt, kann später herunterfallen und
Kinder verletzen. "Der Boden eines Spielplatzes sollte zudem frei von
Unrat, Ästen und Steinen sein. Leider werden in vielen Städten
Spielplätze abends als Ort für Partys und andere Treffen
zweckentfremdet", erklärt Tempel. "Dies ärgert nicht nur Anwohner und
Nachbarn, sondern kann auch die Kinder akut gefährden. Zum Beispiel wenn
Glasscherben, Zigaretten oder schlimmstenfalls auch Drogenbestecke
liegen bleiben." Stellen Eltern auf einem Spielplatz Mängel fest, gilt
es schnell zu handeln und den zuständigen Betreiber zu kontaktieren. Die
Telefonnummer des Betreibers findet man auf einem Schild auf dem
Spielplatz, das meistens am Eingang des Spielplatzes zu finden ist.
"Einem Anruf sollte man immer gleich eine E-Mail oder einen Brief folgen
lassen, um die Beschwerde schriftlich zu dokumentieren", rät Tempel.
"Ist kein Kontakt angegeben, empfehle ich den Bürgermeister als obersten
Dienstherren der Kommune direkt anzusprechen."
Die Langfassung sowie weitere Fotos und Video zum Download unter www.tuv.com/presse bei TÜV Rheinland.